Der Innenraum

Bild: Archiv Apostelgemeinde

Der Besucher betritt die Apostelkirche durch den quadratischen Turmraum und gelangt durch eine Tür unter die Westempore. Öffnet er den hölzernen Windfang, empfängt ihn der dreischiffige, von Kreuzrippengewölben überdeckte Innenraum. Zwischen den Pfeilern sind links und rechts steinerne Emporen eingebaut. Sie lassen die Seitenschiffe etwas abgetrennt wirken, sodass der Blick ungehindert Richtung Osten in den offeneren und helleren Bereich des Querschiffs und Chors hineingeht. Alle architektonischen Details im Innenraum sind aus rotem Ziegelstein gearbeitet, die den Raumeindruck entscheidend prägen und die hellen Wandflächen beleben.

Im Querschiff knicken die Emporen nach außen und erzeugen so eine zentralisierende Wirkung des Innenraums. Im erhöhten Bereich des Chors finden wir alle wichtigen Stücke der Ausstattung nah beieinander, auf die im nächsten Kapitel eingegangen wird. Die Wandflächen unter den Fenstern trennen den Chorraum vom Chorumgang ab, dessen Räume durch die Tür hinter dem Altar erreichbar sind. Die größere Tür links vom Altar führt in die Kapelle. Ursprünglich waren die heute kahlen Wandflächen mit einer stark farbigen, daher etwas dunklen Bemalung versehen, die im unteren Bereich aus einem sogenannten Teppichmuster, das mit Schablonen aufgemalt wurde, bestand. Darüber verlief ein Spruchband mit dem Bibelzitat: „Ich bin das A und O, der Anfang und das Ende“. Auf der Wandfläche darüber, zwischen den spitzen Blendbögen, waren fünf Medaillons aufgemalt, die in der Mitte das Gotteslamm und seitlich die vier Evangelisten zeigten. Im Chorschluss sind fünf farbige Glasfenster eingebaut, die zusammen mit der Ausstattung beschrieben werden.

Wenn man sich als Betrachter vor dem Chor nun umdreht, so fällt der Blick in das Langhaus nach Westen. Sogleich sind die steinernen Emporen im Querschiff, in den Seitenschiffen sowie im westlichen Joch des Mittelschiffs erkennbar, auf denen ursprünglich auch Bänke standen. Die Westempore im Mittelschiff ist zweigeschossig und trägt auf der oberen Etage die Orgel. Die heute hell gestrichenen Gewölbe waren ursprünglich blau und mit goldenen Sternen versehen. Die Sterne sind etwas erhaben auf den Gewölbefeldern aufgesetzt und bei genauerem hinschauen heute noch erkennbar.

Text: Tobias Pichotka

Grundriss (ohne Kapelle): Altar (1), Kanzel (2), Taufstein (3), Lesepult (4), Chorgestühl (5), Orgel (6) / Bild: Archiv d. Apostelgemeinde