Spurensuche 2018

2018 jährt sich zum 100. Mal das Ende des Ersten Weltkriegs, dessen Folgen Deutschland und Europa während des ganzen 20. Jh.s geprägt haben. Die gegenwärtige Weltsituation zeigt, dass Fragen zu Krieg und Frieden hochaktuell sind.

Mit unserer Veranstaltungsreihe "Spurensuche 2018" möchten wir dieses Ereignis und seine Folge aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten.

Samstag, 20.10.2018, 18 Uhr: Utopie-Performance über Krieg und Friedenswelt in und um die Markuskirche

Der künstlerische Aufbruch in Hannover nach 1918 (Kurt Schwitters) und die 1906 erbaute Markuskirche als architektonisch-religiöses Denkmal der Zeit (Engel, Christusmosaik und die Paradies-Loggia) bilden Ankerpunkte bei der Spurensuche, in der es auch um die Nähe von Kirche und politischer Macht im wilhelminischen Kaiserreich geht.

Welche Konsequenzen wurden aus den Materialschlachten des Weltkriegs gezogen? Trotz allem Verherrlichung des Kriegs oder die Suche nach einem Frieden, wie sie das an den Kaiser gerichtete  „Märchen vom lieben Gott“ des Worpsweder Künstlers Heinrich Vogeler eindrücklich zeigt?

Das Ende des Ersten Weltkriegs war auch eine Suche nach politischer und künstlerischer Neuorientierung, nach positiven Utopien, wie es das 1919 gegründete Bauhaus in Weimar mit dem Gründungsmanifest von Walter Gropius/Lyonel Feininger („Kathedrale des Sozialismus“) verkündet. Hierher gehören auch Stimmen der Freiheit (Abkehr vom Nationalismus) und für eine demokratisch verfasste Gesellschaft (Rosa Luxemburg, André Gide, Robert Schumann, Martin Luther King), die bis in die Gegenwart führen. Dagegen stehen negative Utopien wie z.B. die den Krieg verherrlichenden futuristischen Manifeste des italienischen Schriftstellers Filippo Tommaso Marinetti.

Die Performance umfasst künstlerische und musikalische Bezüge wie literarische Texte (Dokumente, Gedichte, philosophische Reflexion) von Rainer Maria Rilke, Paul Klee, Wim Wenders, Walter Benjamin, Ernst Bloch, Mendelssohn-Bartholdy, Claude Debussy und von Hanns Eisler/Bertolt Brecht, sowie visuelle Einschübe, die sich zu einer mulitmedialen Collage zusammenschließen.

Weitere Veranstaltungen

Sonntag, 21. Oktober, 10.30 Uhr: Gottesdienst

Der theologische Aufbruch nach dem 1. Weltkrieg, Bertram Sauppe

Sonntag, 21. Oktober, 18 Uhr: Konzert: Anpassung, Widerstand, Exil

Zwischen Freiheit und Gefangenschaft, Sophia Körber, Gesang, Julia Rinderle, Klavier, Carolin Haupt, Schauspiel

7. November, 18.00 Uhr: Spurensuche zur Architektur der Markuskirche“   Vortrag von Dr. Anne Kehrbaum
Musik: Georg I. Gurdjieff/Thomas de Hartmann: Hymns from a Great Temple
Darlén Bakke, Klavier   

 

14. November, 18.00 Uhr: „Goya und der spanische Bürgerkrieg“       

von Prof. Dr. Peter Rautmann

Musik:  Mario Castelnuovo-Tedesco, Goyas Caprichos, Francesco Cascarano, Gitarre

21. November, 10.30 Uhr – Buß- und Bettag

Abschlussgottesdienst nach einer kreativ-künstlerischen 

Spurensuche zum Thema „ENGELSREICH ENGELSGLEICH“.
Mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Kooperation mit gEMIDe e.V., Verein für gesellschaftliches Engagement von Migrantinnen, Migranten und Deutschen, Katja Krause, Kunstvermittlerin, Künstlerin, Dagmar Schmidt, Kunstvermittlerin, Künstlerin, Anette Merz, Diakonin

Spurensuche am Reformationstag

Markuskirche
10.30 Uhr Gottesdienst
11.00 Uhr "„Sein Blut komme über uns…“ Zum Umgang mit dem Antijudaismus im Neuen Testament.
Unter dem Eindruck der Diskussionen um den Reformationstag möchten wir biblische Texte auf dem Hintergrund des jüdisch-christlichen Verhältnisses bedenken.
Mit Landessuperintendentin Dr. Petra Bahr, Pastor Bertram Sauppe, musikalische Gesamtgestaltung: Kantor Martin Dietterle.

Einen Bericht zum Reformationstag 2018 finden Sie hier

Vermittlungsprojekt MachtStadt

Foto: Dagmar Schmidt

An zwei Projekttagen – 15.10. und 12.11.18 – arbeiten die Schülerinnen und Schüler am Vermittlungsprojekt „MachtStadt“ im Rahmen des Themenjahres „Spurensuche" der Kulturkirche Markuskirche. Korrespondierend zur Performance "Spurensuche II“ und dem Engelprojekt zum Buß- und Bettag der Gemeinde befassen sich die SuS mit bildnerischen, szenischen und begrifflichen Spots zu vier Themenbereichen – Gesellschaft, Architektur, Sprache und Bild – und setzen sich mit Erscheinungsformen des Phänomens Macht auseinander. Es werden zeittypische Utopien, ihre Wirkung und ihre Ausdrucksformen mit eigenen Erfahrungen gespiegelt, literarische Quellen ausgewertet und eigene Texte verfasst, Raummodelle entwickelt und gebaut, dokumentarisch fotografiert und szenisch experimentiert. Die Arbeiten nähern sich der Frage Was können wir gegen Krieg und Gewalt tun?

Foto: Dagmar Schmidt

Das Projekt leiten die Künstlerinnen Katja Krause und Dagmar Schmidt sowie Martin Harer, Lehrer für Deutsch und Politik.

Die Projekttage finden jeweils von 8.00. bis 15.00 Uhr im Gemeindehaus der Kulturkirche Markuskirche in der Oskar-Winter-Str. 7 statt.

Projektpartner: Ricarda-Huch-Schule