
Vorwort zur Konzeption des Markuskindergartens
Wer die Hohenzollernstraße an den schönen Bürgerhäusern und dem Stadtwald, der Eilenriede, entlang schaut, der kann sie nicht übersehen: die Markuskirche mit ihrem markanten Turm. Wie ein Fingerzeig in den Himmel steht er da und will zum Ausdruck bringen: zwischen Himmel und Erde, zwischen Gott und Mensch, gibt es eine Verbindung. Und so ist unsere Suche nach Glück, nach gelingendem Leben, nach Liebe nicht vergeblich. So sollen auch die Erfahrungen von Leid und Schmerz nicht endlos sein. In dieser Kirche wie in allen anderen versammeln sich Menschen, die das glauben, die einander darin bestärken wollen:
Dein Leben ist in Gottes guter Hand.
Und nun ganz erstaunlich: dieser Kirchturm stellt die Kinder in den Mittelpunkt! Es ist das Relief über dem Portal. Da ist der Moment dargestellt, in dem Kinder zu Jesus gebracht werden und Jesus sagt: „Wer das Himmelreich nicht empfängt wie ein Kind, der wird daran keinen Anteil haben“. Und dann umarmt er die Kinder, legt die Hände auf sie und segnet sie. (Markus 10,15+16).
Von diesem Bild am Turm her gedacht, ist der Kindergarten also zuerst ein großer Schatz für uns Erwachsene – für die Kirchengemeinde insgesamt.
Es ist ja tatsächlich oft so, dass wir durch unsere Kinder angestoßen werden, neu danach zu fragen, was unser Leben hält und trägt. Unsere Kinder stellen die Fragen, nach dem Leben, nach Gott, nach dem, was Bestand hat. Oft lernen wir Erwachsenen von den Kindern, von ihrer Spontaneität, ihrer Unbefangenheit, ihrer direkten Art zu fragen, was Glaube bedeuten kann. Und alle, die schon einmal versucht haben, solche Kinderfragen zu beantworten, wissen: da ist kein naiver Glaube gefragt, sondern einer, der wahrhaftig ist, zuhören kann und ein Gespür für Bilder und Geschichten hat. Wir lernen viel von unseren Kindern!
So ist in unserem Kindergarten zu sehen, dass die religionspädagogische Arbeit den Erzieherinnen und Erziehern und auch den Kindern Freude macht! Dabei schreibt ein evangelischer Kindergarten keinem Kind vor, was es zu denken und zu glauben hat. Kinder finden in unserem Kindergarten ein Angebot an Ausdrucksformen des Glaubens: Bilder, Erzählungen, Lieder und Gebete. So ist es unser Ziel, offene Ohren und ein aufmerksames Herz für das zu haben, was Kinder bewegt. Wir wünschen uns, dass diese Atmosphäre der Aufmerksamkeit und Zuwendung in unserem Kindergarten in allen Bereichen spürbar wird.
Pastor Bertram Sauppe